Kleine Faschingskunde

Kleine Faschingskunde
Kleine Faschingskunde

Fasching

Das Wort „Fasching“ stammt von dem im 12. Jahrhundert in mittelhochdeutsch gesprochenem Wort „vaschanc“ oder „vaschang“ ab. Es bedeutete soviel wie „der Gang zum Fasten“. In dieser Zeit wurde auch der Fastentrunk ausgeschenkt. Ein beliebter Fastentrunk war ein stark gebrautes Bier.

Fastnacht

Das Wort „Fastnacht“ als mittelhochdeutsches Wort „vasnaht“ taucht erstmals in dem mittelalterlichen Ritterroman „Parzival“ von Wolfgang von Eschenbach auf. Die Bedeutung des Wortes „Fastnacht“ wird mit „Unsinnfest“ beschrieben.

Weiberfastnacht

Die Tradition der Weiberfastnacht am Donnerstag vor Faschingssonntag geht zum einen auf Feiern der Nonnen in ihren Klöstern im Mittelalter zurück und auf die Feiern der Marktfrauen zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Lange Zeit hielt sich der Brauch an Weiberfastnacht den Männern die Krawatten abzuschneiden, um zu zeigen, dass an diesem Tag die Frauen das Sagen haben. Seit dem gibt es aber immer weniger „Krawattenträger“ an diesem Tag.

Rosenmontag

Der Montag vor Aschermittwoch könnte seinen Namen von dem Begriff „rasen“ haben, wobei damit das Toben und Lustig-Sein gemeint ist. Da der vierte Fastensonntag jedoch auch Rosensonntag genannt wird und der Montag dem Sonntag folgt, könnte auch daher die Namensgebung stammen. Dort wo richtig Karneval gefeiert wird, haben an diesem Tag alle frei, damit sie richtig mitfeiern können.

Faschingsdienstag

Der Faschingsdienstag ist der letzte Tag vor dem Beginn der Fastenzeit. Daher wird noch einmal richtig gefeiert!

Aschermittwoch

Am Mittwoch nach Rosenmontag beginnt die Fastenzeit und Fasching ist vorbei. Im katholischen Gottesdienst werden den Gläubigen an diesem Tag Kreuze mit Asche auf die Stirn gezeichnet. Das Aschekreuz ist das Zeichen der Buße und der Umkehr von den „irdischen“ Freuden hin zu Gott.

Elfer-Rat

Im Elfer-Rat sitzen zehn Mitglieder und ein Präsident. Der Elfer-Rat eröffnet die Karnevalssaison, plant Karnevalsveranstaltungen und Straßenumzüge. Er wird auch als das Parlament des Narrenreichs bezeichnet.

Dreigestirn

Das Dreigestirn besteht aus drei Figuren des Kölner Karnevals: dem Prinzen, dem Bauern und der Jungfrau. Jedes Jahr werden drei andere Karnevalisten zum Dreigestirn ernannt und am 11.11. um 11:11 dem Narrenvolk vorgestellt. Der Prinz ist der Held des Karnevals und die wichtigste Person. Der Bauer steht für die Verteidigung der Stadt Köln. Er trägt die Stadtschlüssel. Die Jungfrau ist die beschützende Mutter Colonia der Stadt. Allerdings wird die Jungfrau nie von einer Frau, sondern immer von einem Mann gespielt.

Rathausschlüssel

Um zu zeigen, dass im Karneval die Narren regieren, wird in den Städten, in denen Karneval gefeiert wird, am 11.11. um 11:11 das Rathaus von den Narren gestürmt und dem Bürgermeister der Rathausschlüssel „entwendet“. Natürlich ist es kein echter Schlüssel, der da geraubt wird. Wenn die Narren das Rathaus verlassen haben, müssen alle im Rathaus wieder an ihre Arbeit. In manchen Städten findet dieser Brauch am Rosenmontag statt.

Nubbel

Im Rheinland wird in der Nacht zu Aschermittwoch eine Strohpuppe, der Nubbel, verbrannt und mit ihm alle Ausschweifungen der tollen Tage – symbolisch versteht sich.

Geldbeutelwaschen

Am Aschermittwoch wäscht der Bürgermeister das Stadtsäckel im Stadtbrunnen, denn nach den vielen Feiern ist der Geldbeutel leer. Angeblich soll sich dieser dadurch wieder schneller füllen.

Speisung der Engel

Am Abend des Rosenmontags werden die Fenster der Häuser offen gelassen, damit sich die himmlischen Engel vor dem Beginn der Fastenzeit auch noch einmal richtig satt essen können.

Kamelle

Kamellen sind die Süßigkeiten, die während des Karnevalumzugs von den Wagen geworfen werden.

Karnevalsumzug

In Kostümen, mit viel Musik und lustigen Liedern ziehen die Menschen an Karneval durch die Straßen der Städte. Viele Karnevalsvereine und –gruppen haben Wagen geschmückt. Die größten Karnevalsumzüge gibt es in Deutschland in Köln, Düsseldorf und Mainz.

Narrenruf

Jede Karnevalsregion hat ihren eigenen Narrenruf. Der bekannteste Ruf ist „Helau!“. Im Südwesten schallt es „Narri-Narro!“. Im Rheinland begrüßen sich die Narren mit „Alaaf!“. In der Eifel schreckt man nicht vor einem „Wau-Wau!“ zurück und „Ahoi!“ rufen die Narren in Baden und Bayern.

Prunksitzung

Die Prunksitzung ist eine Karnevalssitzung des Elfer-Rats. Jeder, der will, kann daran teilnehmen. Dort wird das Motto der Karnevalssaison bekannt gegeben und die Prinzenpaar oder das Dreigestirn des Karnevals dem närrischen Volk vorgestellt.

Karnevalsprinzessin und Karnevalsprinz

Das Prinzenpaar regiert über sein närrisches Volk vom 11.11. bis Aschermittwoch. Es vertritt „sein“ Volk bei öffentlichen Auftritten.

Text: Nicole Potthoff