Fasching – Wusstest Du schon …?

Fasching – Wusstest Du schon …?
Was Du schon immer über Fasching wissen wolltest.


… dass im alten Rom seit 497 vor Christus regelmäßig die Saturnalien gefeiert wurden?

Es handelte sich dabei um ein Opferfest zu Ehren des Gottes Saturn. Dieses Fest erstreckte sich über mehrere Tage. Herren und Sklaven feierten gemeinsam und für die Zeit des Festes waren die Standesunterschiede aufgehoben. Man zog mit prächtig geschmückten Wagen durch die Straßen Roms und bewarf sich mit kleinen Rosen.

… dass die Kelten Bräuche hatten, mit denen sie den Winter vertreiben wollten?

Sie verkleideten sich als unheimliche Gestalten, Gnome und Geister. Mit Rasseln und Holzstöcken machten sie jede Menge Radau.

… dass das Narrenschiff im Mittelalter ein Schiff auf Rädern ohne Segel war.

Es sollte zeigen, dass eine Fahrt mit dem Narrenschiff ohne Glauben an Gott ins sichere Verderben führte.

… dass in Dietfurt in der Oberpfalz seit 1928 Chinesenfasching gefeiert wird?

Im 18. Jahrhundert ließen die Dietfurter Bürger einen Steuereintreiber des Bischofs nicht in ihr Dorf. Stattdessen verschanzten sie sich hinter der großen Ringmauer, die das Dorf umgab. Der Steuereintreiber berichtete darauf hin dem Bischof, ihm kämen die Dietfurter wie Chinesen vor, weil sie sich hinter der großen Mauer versteckten. Der Narrenruf der Dietfurter Faschingschinesen heißt dann auch: „Kiliwau!“

… dass der Faschingssamstag auch „schmalziger Samstag“ genannt wird?

An diesem Tag wurden früher Unmengen von Schmalzgebäck gebacken, die bis zum Faschingsdienstag aufgegessen werden mussten. Faschingskrapfen, Pfannkuchen oder Schmalzkringel werden die leckeren Gebäckstücke je nach Region genannt.

… dass seit etwa 1930 in den Alpen Skifasching gefeiert wird?

In Kostümen fahren die Karnevalisten die Skipisten hinunter.

… dass es im fränkischen Fasching „Bärentreiber“ gibt?

Die Leute verkleiden sich mit Stroh und führen sich gegenseitig an Ketten herum. Dahinter steckt der Brauch des Winteraustreibens: Die Bären stehen für den Frühling und das Ende des Winterschlafs. Die Bärentreiber stellen den Winter dar.

… dass der Rosenmontag auch „blauer Montag“ genannt wird?

Die Redewendung „blau machen“ steht für „nicht zur Arbeit gehen“. Weil am Faschingssonntag bis in die Nacht kräftig gefeiert wurde, konnten die Leute am Montag nicht zur Arbeit gehen.

… dass die Zahl 11 eine besondere Bedeutung hat?

Zahlen spielen nicht nur in der Mathematik und beim Rechnen eine große Rolle.
Jeder Zahl können unterschiedliche Bedeutungen zugeordnet werden.
Im Karneval taucht die Zahl 11 als Datum für den Beginn der Karnevalsaison und im „Elfer-Rat“ auf. Der „Elfer-Rat“ ist das Parlament des Narrenreichs, das aus 11 Mitgliedern und einem Präsidenten besteht.

Was verbirgt sich dahinter?

In der christlichen Lehre steht die Zahl 11 für die Übertretung der 10 Gebote um eine weitere Zahl (10 + 1).

Der Narr, der im Mittelalter während der Karnevalszeit Gott leugnete, hielt damit auch nicht die 10 Gebote ein. Daher wurde die Zahl 11 zur Narrenzahl ernannt.

Die Zahl 11 steht im Karneval aber auch für die Einheit und Gleichheit der Menschen. 1 steht neben 1, ein Narr steht neben dem anderen, gleichgültig wer unter der Narrenkappe steckt. Die Römer in der Antike feierten ein ähnliches Fest, die Saturnalien.

Dass die Karnevalssaison am 11.11. um 11:11 Uhr beginnt könnte jedoch ganz einfach etwas damit zu tun haben, dass sich die Narrenzahl darin viermal wiederholt. An diesem Datum beginnt der Karneval erst seit dem 19. Jahrhundert.

Text: Nicole Potthoff