Farben im Fasching

Farben im Fasching
Welche Bedeutung haben Farben im Fasching?

„Grüne Fastnacht, weiße Ostern.“ lautet eine alte Bauernregel an den Ostertagen. Die grüne Fast- oder Fastelnacht geht auf einen alten Brauch zurück, wonach Mädchen am Fastnachtdienstag den Knechten kleine, grüne Sträuße aus Buchsbaum schenkten. Grün als Zeichen des kommenden Frühlings, der Hoffnung und Freiheit.

Für Schlauwebbis

Im Süden und Südwesten Deutschlands hat der Fasching eine sehr lange Tradition. Viele der alten Bräuche gehen auf die Zeit vor Christus zurück. Der Winter wird mit Feuer, gruseligen Gestalten, Schellen und Rasseln vertrieben.

Neben vielen anderen bunten Farben sind Grün, Rot, Weiß, Blau und Gelb die traditionellen Fastnachts- und Karnevalfarben in den deutschen Karnevalshochburgen an Rhein und Ruhr.

Zur Mainzer Fastnacht gehört die Farbzusammenstellung rot-weiß-blau-gelb. Im Rheinland bevorzugen die Narren die Kombination rot-weiß-grün-gelb. Ob die Farben eine besondere Bedeutung in der fünften Jahreszeit haben, ist ungeklärt.

Es wird jedoch ein Zusammenhang mit der Französischen Revolution vermutet. Für die 1789 entstandene dreifarbige Fahne oder Trikolore wählten die rebellischen Franzosen die Farbreihenfolge Blau-Weiß-Rot. Auch wenn die Fahne zwischendurch „unterging“, spätestens seit 1946 ist sie das nationale Wahrzeichen Frankreichs.

In der Faschingszeit sollten diese drei Farben vielleicht deutlich machen, dass die Närrinnen und Narren die Weltordnung vorübergehend auf den Kopf stellen.

Bleibt die Frage nach dem Ursprung der Farbe Gelb im Fasching. Auch sie könnte mit dem französischen Aufstand zusammenhängen: Die Jakobiner trugen gelbe Revolutionsmützen.

Oder Gelb wurde als Farbe gewählt, weil sie im christlichen Kirchenjahr keine Bedeutung hat bzw. in der katholischen Kirche sogar bis 1970 verboten war. Das gilt auch für die Farben Blau, Grau und Braun. Gelb galt besonders im Mittelalter als Farbe der Schande.

Text: Nicole Potthoff | Foto: Freepik