101 Möglichkeiten auf einem Pferd zu sitzen

101 Möglichkeiten auf einem Pferd zu sitzen

Seit der Mensch das Pferd domestiziert hat, dient es als Transport- und Fortbewegungsmittel. Fast genauso lange gibt es auch Pferderennen. Am schönsten ist jedoch der Ausritt an einem sonnigen Tag im Wald und auf den Wiesen.

In Reitschulen oder Reitvereinen kannst du das Reiten oder Voltigieren erlernen. Statt eines eigenen Ponys oder Pferdes gibt es Reitbeteiligungen, die dir den Umgang mit einem Pferd verhältnismäßig kostengünstig ermöglichen können. In vielen Reitvereinen gibt es Pflegepferde, die regelmäßig geritten werden müssen. Als Mitglied des Reitvereins und mit den entsprechenden Reitabzeichen darfst du so ein Pferd reiten.

Wie ein Pferd geritten wird, lässt du dir am besten in der Reitschule erklären und zeigen. Nur die Übung macht schließlich den Meister. Mit der ersten Reit- und Voltigierstunde wird man dir schon einiges über den Umgang mit Pferden, das Satteln und Auftrensen erzählt haben. Vielleicht hast du auch schon dein Schulpferd geputzt und bist dabei ordentlich ins Schwitzen gekommen.

Kind mit Pferd im Reitstall
(c) Nicole Potthoff

Darüber, welche Ausrüstung du zum Reiten benötigst und welche Reitarten es gibt, informieren wir dich auf dieser Seite. Fangen wir also mit der Reitausrüstung an:

Die erste Reitausrüstung besteht in erster Linie aus bequemer, eng anliegender Kleidung, knöchelhohen Schuhen mit einem leichten Absatz und – ganz wichtig – einer Reitkappe. Viele Reitschulen haben einen Reitkappenverleih, so dass eine Anschaffung erst später nötig wird. In Fachgeschäften gibt eine große Auswahl an Zubehör und Kleidung für den jungen Reiter. Am besten erkundigst du dich auf deinem Reiterhof, welches Zubehör wirklich sinnvoll ist. Für den Anfang können gebrauchte Sachen den Geldbeutel schonen.

Reitausrüstung Helm, Sicherheitsweste
(c) Nicole Potthoff

Mehr Geld solltest du in eine gute Reitkappe und eine Sicherheitsweste investieren. Diese Sachen müssen genau angepasst werden. Deshalb ist ein Fachgeschäft mit einer großen Auswahl und einer guten Beratung sehr wichtig. Reitstiefel müssen ebenfalls gut sitzen und vor allem bequem sein. Achte darauf, dass deine Füße nicht schwitzen oder die Stiefel zu eng anliegen. Reithosen, Reitgerte und Reithandschuhe können nach und nach angeschafft werden.

Pferd mit Sattel
(c) Nicole Potthoff

Das Sattelzeug wie Sattel, Sattelgurt, Unterdecke, Steigbügelriemen und Steigbügel so wie Trensen sind in den Reitschulen und Reitvereinen für die Schulpferde bereits vorhanden. Wenn du dir ein eigenes Pferd oder Pony anschaffen möchtest, lohnt es sich ebenfalls nach guten gebrauchten Sachen zu schauen.

Natürlich gibt es auch für den Vierbeiner eine Menge Zubehör wie verschiedene Pferdedecken, Bandagen oder eine Longierausrüstung. Erfahrene Reiter beraten dich bei der richtigen Auswahl immer gern.

Die Reitarten

Ob du es glaubst oder nicht, aber auch die Art und Weise wie man ein Pferd reitet, ist eine Kunst für sich. Zwei davon sind der klassische Reitstil und das Westernreiten.

Der klassische Reitstil wird oft auch der englische Reitstil genannt. Kennzeichen dieser Reitweise sind neben einem flachen Sattel und dem Zaumzeug, das Führen des Pferdes über die Zügel, die mit dem Trensengebiss verbunden sind. Die meisten Reitsportarten werden auf diese Weise geritten. Dazu gehören das Geländereiten, das Springen und die Dressur.

Das Westernreiten ist die Reitweise der Cowboys. Der Sattel ist beim Westernreiter größer und schwerer, man könnte auch sagen gemütlicher. Das Pferd wird nur mit einer Hand geführt und die Zügel sind locker. Das ist kein Wunder, denn Cowboys sind mit ihren Pferden den ganzen Tag unterwegs, da wäre die aufrechte und gerade Haltung des englischen Reitstils auf Dauer ganz schön unbequem.

Weitere Reitweisen sind das Gangpferdereiten wie Tölt und Pass, die klassisch-barocke oder auch iberische Reitweise, die leichte Reitweise für Freizeitreiter und die Gardianreitweise der französischen Rinderhirten.

Die Reitsportarten

Zu den beliebtesten und bekanntesten Reitsportarten gehören das Dressurreiten, das Springreiten, die Vielseitigkeitsprüfung und der Fahrsport mit Kutschen und Wagen.

Beim Dressurreiten denken viele Menschen an Zuckerbrot und Peitsche. Dabei ist diese Form des Reitens Gymnastik für das Pferd. Es lernt das Gewicht des Reiters optimal zu tragen – und natürlich auch Gehorsam. In verschiedenen Lektionen werden die Gangarten geübt oder z. B. der Wechsel von Trab in den versammelten Trab. Die Dressurprüfung wird in einem Dressurviereck abgehalten.
Dieses Feld ist 20 x 40 m groß. Die einzelnen Lektionen sind genau vorgegeben und werden von einer Jury bewertet. Bei einer Kür dürfen Pferd und Reiter zeigen, wie sie als harmonische Einheit  wirken, ähnlich wie ein Tanzpaar auf dem Parkett.

Im Springreiten können Pferd und Reiter ihre Geschicklichkeit und Schnelligkeit beweisen. In einem angelegten Parcours geht es im Galopp über Hecken, Zäune und Gräben. 1949 übersprang das Vollblutpferd Huaso bei einem Turnier in Santiago de Chile die Höhe von 2,47 m.

Die Vielseitigkeitsprüfung wurde früher auch Militaryreiten genannt. Vielseitig und mutig müssen Pferd und Reiter auch sein, wenn sie im wahrsten Sinne des Wortes über „Stock und Stein“ im Gelände reiten. Dieser Teil der Vielseitigkeitsprüfung ist die gefährlichste Reitsportart. Immer wieder kommt es dabei zu schweren Reitunfällen. Das Dressurreiten und das Springen sind die beiden weiteren Einzelprüfungen, die ein Vielseitigkeitsreiter bei einer solchen Prüfung bestehen muss.

Dass Pferde Kutschen und Wagen ziehen ist ein alter Hut. Wagenrennen fanden schon in der Antike statt. Heutzutage gibt es im Fahrsport Marathon-, Hindernis- oder Geländefahrten. Dabei werden ein bis vier Pferde vor einen Wagen gespannt. Der Weltrekord liegt bei 25 Pferden vor einem Gespann und wurde 1998 aufgestellt.

Weitere Reitsportarten sind das Jagdreiten, das Galopp- und Trabrennen, Polo und Rodeo. Vielleicht fällt dir selbst noch die eine oder andere Möglichkeit ein, ein Pferd zu reiten.

Text: Nicole Potthoff | Fotos: Nicole Potthoff